Wie trauern? Über den tiefen Schmerz des (plötzlichen) Abschieds

Kapitel 35: Der Schmerz des Abschieds

Jeder Mensch trauert ein wenig anders. Wenn man plötzlich Abschied von einem geliebten Menschen nehmen muss, ist das ein extremes Erlebnis. Hier ist ein Text von einem sehr erfahrenen Bestatter dazu.

Das Telefon klingelt. Ein Blick auf die Uhr. Es ist 1.45 Uhr. Licht an. Nach dem zweiten Klingeln melde ich mich mit meinem Namen. "Storch Bestattungen, Schneider." Hellwach, als hätte ich diesen Anruf erwartet. "Hier ist Frau M. Mein Mann ist zu Hause gestorben. Der Arzt hat gesagt, ich müsse jetzt ein Bestattungsinstitut anrufen." Papier und Kugelschreiber liegen vor mir. Einige Fragen werde ich jetzt stellen müssen, die erste Kontaktaufnahme ist für mich immer der wichtigste Schritt um Vertrauen aufzubauen.

"Es gibt zwei Möglichkeiten, Frau M. Wir können jetzt gleich kommen, sagen wir in der nächsten Stunde und ihren Mann zu uns überführen. Sie können Ihren Mann aber auch noch bei sich behalten, und wir überführen ihn dann am Morgen." Frau M ist verunsichert. "Das geht? Ich darf ihn noch bei mir behalten bis zum Morgen?" "Selbstverständlich", antworte ich und frage kurz nach den örtlichen Gegebenheiten. "Schalten sie nur bitte die Heizung aus und decken sie ihren Mann nur mit einer dünnen Decke zu. Und wenn sie doch in den nächsten Stunden das Gefühl haben, dass wir kommen sollen, dann rufen sie uns an." So verbleiben wir.

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